C D s
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NEUES AUS
DER MUSIKWELT
POP
SHINE
Ptovogue/Rough Trade CD
(LP geplant)
(
60
')
Auch wenn er nicht allzu vielen
Hörem bekannt sein dürfte: Ber-
nie Marsden ist ein Urgestein der
britischen Rockszene. Der
63
-jäh-
rige Gitarrist und Sänger war auf
schätzungsweise über
100
Alben
beteiligt und spielte unter ande-
rem bei Whitesnake, UFO, Cozy
Powell oder Paice, Ashton, Lord.
Besonders im letzten Jahrzehnt ist
es ruhig um ihn geworden, doch
nun scheint er beim holländischen
Bluesrock-Label Provogue eine
neue Heimat gefunden zu haben.
Stilistisch passt das ausgezeich-
net: Marsden kultiviert nach wie
vor britischen Bluesrock im Stile
von Eric Clapton, Small Faces, Gary
Moore oder Peter Green - so etwa
in dem Instrumental „N.B.W.“, das
eine gewisse Ähnlichkeit zu Greens
„Albatros“ aufweist. Insgesamt
weiß sein Album „Shine“ durch
seine ausbalancierte Mischung aus
kräftigem Bluesrock, Riff-betontem
Rhythm & Blues und virtuosem
Slowblues als reifes Alterswerk zu
gefallen. Durch seine lange Karriere
als Sideman kann Bernie Marsden
zahlreiche
Gaststars
rekrutie-
ren. So adelt etwa Mark Feltham
von Nine Below Zero den Track
„Ladyfriend“ durch ein feuriges
Mundharmonikasolo als einen der
Höhepunkte des Albums, während
David Coverdale dem gemein-
sam mit Marsden geschriebenen
„Trouble“ vom ersten Whitesnake-
Album kollegial seine Stimme leiht.
Beim Titeltrack „Shine“ gibt es
durch den Auftritt von Bonamassa
ein rasantes Duell der Gitarrengi-
ganten zu hören; als weitere Gäste
im Hintergrund wären noch lan
Paice und Don Airey zu nennen.
Natürlich ist Bernie Marsden
kein Mann für musikalisches Re-
voluzzertum. Aber er hat ein Stück
Rock-Musikgeschichte
mit
ge-
schrieben und ein Album vorgelegt,
das trotz musikalischer Anachro-
nismen seine Daseinsberechtigung
hat.
Peter Bickel
MUSIK ★ ★ ★ ★ ★
KLANG ★ ★ ★
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Mit wechselnden Hilfsautoren,
Instrumentalisten und Produzen-
ten ist jetzt sein höchst homo-
gener Erstling im niveauvollen
Britpop-Stil entstanden. Zur von
ihm selbst gespielten Akustikgi-
tarre, die ein ums andere Mal in ein
sphärisch-verhalltes Klangumfeld
gestellt wird, singt der mittlerweile
21
-Jährige hier überaus glaubhaft
von den Dingen, die einen Twen
am meisten beschäftigen. So geht’s
beispielsweise in „Outgrow“ um
die Mühen des Erwachsenwerdens
sowie den Verlust der kindlichen
Unschuld. Und zauberhafte Lieder
wie „Stay“, „Castle Street“ und
„Windows“ (schon auf der ersten
EP des Londoners zu finden) erzäh-
len genauso echt vom Glück und
Schmerz erster Liebeserlebnisse.
Ohne Umwege nistet sich das
schwärmerische „Into The Wild“
im Gehörgang ein, und die Melodie
der Ballade „Stones Around The
Sun“ vergisst man auch so schnell
nicht wieder. Ein Händchen für
potenzielle Hits hat der begabte
Bursche also auch noch.
Harald Kepler
MUSIK ★ ★ ★ ★
KLANG ★
★ ★
____________
Zoff am Ring
Das diesjährige „Rock am Ring“-Festival dürfte wohl das letzte seiner
Art gewesen sein, jedenfalls das letzte am Nürburgring unter diesem
Namen. Die Veranstalter, die Marek Lieberberg Konzertagentur und
die insolvente Nürburgring GmbH, sind heillos zerstritten. DarauM n
kündigte Lieberberg an, künftig an einem anderen O rt ein Festival
unter dem Namen „Rock am Ring“ veranstalten zu wollen. Doch die
Nürburgring GmbH will ihm die Namensrechte nicht überlassen und
zog vor den Kadi. In einer Eilentscheidung gab das Landgericht Kob-
lenz dem Kläger Recht: Der Name „Rock am Ring“ gehöre beiden
Parteien und dürfe von keiner ohne die Zustim mung der anderen
verwendet werden. Die Nürburgring GmbH will künftig m it einem
anderen Veranstalter ein Festival auf ihrem Gelände organisieren
- das demnach
ebenfalls nicht
„R ock
am
Ring“ heißen
darf.
Also:
Festivals wird
es
w eiterhin
geben,
aber
n ich t
m ehr
u n te r
dem
Namen „Rock
am
R ing“.
www.rock-am-
ring.com
Andre und Marek
Lieberberg (v.l.)
Lewis W atson
THE MORNING
Watnet Music UK CD
Als Teenager erste eigene Stücke zu
Hause am Laptop aufgenommen,
die dann in ganz einfacher Video-
form auf Youtube gestellt, dort
binnen weniger Monate eine treue
Fanbase aufgebaut und Millionen
Views verzeichnet, dadurch wie-
derum das Interesse einer Major
Company geweckt, die nach meh-
reren EPs jetzt das offizielle De-
bütalbum herausbringt. So verlief
bisher die steile Karriere von Lewis
Watson, und so sehen in jüngster
Zeit immer häufiger erste Schritte
junger Nachwuchskünstler aus. Die
Produktionsmittel, Vertriebskanäle
und Marketingmaßnahmen haben
sich im Zeitalter erschwinglicher
Homerecording-Hardware
und
schnellster Verbreitungsoptionen
im Netz grundlegend gewandelt.
Lewis Watson hat das begriffen.
Das DR-Logo gibt den Dynamikumfang des Tonträgers an. Nähere Infos unter www.stereo.de
Neu als
HD-Download
Pink Floyd
THE DIVISION BELL
Watnet Music
Dieses Album von
1994
ist sicher
nicht Pink Floyds stärkstes, aber
Fans finden hier viele musikalische
Merkmale, die sie an dieser Jahr-
hundertband lieben. Nicht nur sie,
sondern auch andere audiophile
Zeitgenossen werden begrüßen,
dass anscheinend von analogem
Masterband eine Datei in
24
Bit
/96
kHz gezogen werden konnte, denn
die Klangqualität ist für eine Rock-
produktion spitzenmäßig.
mg
Soweit nicht anders angegeben, ist
das höchstauflösende F o rm a t 24
B it/9 6 kH z
h ig h r e s a u d io .c o m
Joan Sutherland, Luciano Pavarotti
u. a.: „Verdi - Rigoletto“ (Decca)
Mirella Freni, Luciano Pavarotti,
Herbert von Karajan u. a.: „Puccini -
Madama Butterfly“ (Decca)
The Who: „Quadrophenia -
Live In London“ (Universal)
Jack Johnson: „On And On“
(Universal)
Creedence Clearwater Revival:
„Green River“ (Concord)
John Coltrane: „Standard Coltrane“
(Concord)
Sonny Rollins: „Saxophone
Colossus“ (Concord)
Luiz Bonfa: „Composer Of Black
Orpheus Plays And Sings Bossa
Nova“ (Verve)
Led Zeppelin: „I, II, III“ (Warner)
Diverse Musiker: „Jazz At Berlin
Philharmonic II“ (ACT)
Royal Southern Brotherhood:
„Heartsoulblood“ (Ruf Records)
Joachim Kuhn: „Hip Elegy“ (MPS)
h d tr a c k s .d e
Amber Rubart: „Sesssions From The
17
th Ward“ (Chesky)
192
kHz
/24
Bit
Joni Mitchell: „Court And Spark“
(Rhino/Elektra)_______________
Rebecca Pidgeon: „The Raven“
(Chesky)__________
176
kHz
/24
Bit
Jackson Browne: „Running On
Empty“ (Elektra)_______________
STEREO 9/2014 123
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